Lucas Barwenczik und seinen Blog Kinomensch habe ich gerade erst entdeckt und bin jetzt schon
begeistert. Vor allem sein Text zu Sinn und Unsinn, Nutzen und Nachteil der Filmkritik-Aggregatoren
wie IMDB und Rotten Tomatoes ist ein Genuss: „Kunst kann nur im eingeschränkten
Maße objektiv Bewertet werden. Es kann handwerkliche und technische Fehler
geben, Teilaspekte eines Kunstwerks können sachlich analysiert werden. Aber in
der Summe ist die Erfahrung des Rezipienten immer eine zutiefst subjektive. Die
moderne Kunsttheorie geht soweit, dem Publikum die gleiche Macht bezüglich der
Wirkung eines Films zuzuschreiben wie den Filmschaffenden. Kritikaggregatoren
bilden diesen Umstand nicht ab. Unzugängliche, kontroverse oder künstlerisch ambitionierte Filme leiden
unter den Aggregatoren. Sie bilden den Massengeschmack ab, und zementieren und
kanonisieren ihn damit.“
Da habe ich im letzten Serienprotokoll noch gesagt, dass ich ein paar Probleme
mit dem Männlichkeitsbild in Breaking Bad
habe und dann bringt eine kurze Recherche den lesenswerten Text von Laura
Hudson für Wired an den Tag. Besser hätte ich es auch nicht sagen können: „Masculinity in Breaking Bad is a brittle thing,
one so terrified of weakness that any display of vulnerability must be
punished, and any slight against another man’s power answered with violence –
or else perceived as a weakness. We see it in the hyper-masculine culture of
both the neo-Nazis and the drug cartel, where the air is always dripping with
machismo and vengeance is considered an almost sacred duty. This model of
manhood also requires control not only over your own life, but over the lives
of others. Think about all of the most iconic moments of the show, the badass
lines that made us want to pump our fists: “Say my name.” “I am the danger.” “I
am the one who knocks.” “I won.” Every single time, it’s about dominance – not
just about having power, but about taking power away from someone else.”
Im Rahmen
seiner Laser Age-Kolummne stellt
Keith Phipps auf The Dissolve drei
Filme vergangener Dekaden vor, die alle auf ihre Art versuchten, den ausschließlichen
Fokus auf eine menschliche Sicht der Dinge zu durchbrechen: „Yet a handful of
science-fiction films took a different approach to human/animal relations,
exploring what it might be like to fulfill the Dolittle-ian dream of talking to
the animals—be it in the here and now, a post-apocalyptic future, or on the
cusp of some tremendous planet-wide transformation. Perhaps there were stories
to tell other than those in which mutated creatures trampled major cities. […]Yet
even without it, Phase IV remains
a flawed stunner, one that, like Day Of The Dolphin
and A Boy And His Dog, offered a vision
of the universe without humanity at its center. All three films look to the
animals with whom we share the planet, and find in the familiar a glimpse at
the great unknown.”
Nochmal The Dissolve,
dismal mit einem Beitrag von Matthew Dessem, der uns die Geschichte von The Thief and the Cobbler näher bringt,
dem animierten Meisterwerk, dass niemals wirklich lebte: „The Thief And The Cobbler should
have been the capstone achievement of one of Great Britain’s finest animators. It was the last great hand-drawn
animated film, and the final film of many of the greatest animators of the
golden age: men whose careers stretched back to Fantasia
and Betty Boop. As it went through iteration after iteration over its three
decades of development (by my count, it had 10 different working titles over
the years, some repeated), it served as a palimpsest and training ground for a
new generation of animators. By the time a butchered version of the film
finally limped into theaters, it was famous mostly as a financial and artistic
debacle. In the years since, it’s become legendary.“
Mir war die Zoophilie-Doku Zoo viel zu wenig diskursfreudig und in letzter Konsequenz darum zu
leer, aber Schlombie von Schlombies
Filmbesprechungen konnte mehr Gefallen an dem Werk finden, auch wenn auch
er die offensichtlichen Stolpersteine nicht leugnen kann: „Zoo“ kommt mir
jedoch eine Spur zu romantisierend daher. Klar, man möchte Täter und Zeugen
frei sprechen lassen, eine Position der Verurteilung oder der Verharmlosung
nehmen die Filmschaffenden nicht ein. Ihre Interviewpartner, die mal durch
Schauspieler ersetzt werden, manches mal aber auch sie selbst sind,
idealisieren in den Interviews ihren Zustand aber sehr wohl. Lügen tun sie
sicherlich nicht, aber sie verharmlosen meiner Meinung nach, gibt es doch
einfach Themengebiete zum Gesamtbild Sodomie, die schlichtweg übergangen
werden. Und scheinbar hatte Devor nicht vor bei solchen Lücken nachzubohren. Er
hätte seine Interviewpartner auch frei sprechen lassen können und zu einem
späteren Zeitpunkt womöglich entlarvende Fragen zu ausgelassenen Themengebieten
stellen können. Der Authentizität der Sichtweise eines Betroffenen hätte das
nicht geschadet. Es hätte das Thema lediglich erweitert.“
Selbsterklärend.
Laura Nagel hat für den WDR alle relevanten Informationen
und eine Bildstrecke gesammelt, mit denen wir uns über den ISS-Besuch von
Alexander Gerst und unser aller Lieblingsmaus informieren können.
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle auch Lenas schönen
Text zu den X-Men bei To The Lighthouse
mit Zitat anführen, aber der Server scheint gerade nicht erreichbar zu sein.
Klickt mal hier, vielleicht ist er inzwischen wieder da.
TWEET DES TAGES
Bloggen lohnt.
— Lena (@LenaLeuchtturm) 4. Juni 2014
VIDEO DES TAGES
KURZFILM DES TAGES
Blinky™ from Ruairi Robinson on Vimeo.
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