Auch TaranKino
findet augenscheinlich auf meinen Blogs Beiträge, die ihn interessieren und hat
mich für den Liebster Blog Award
nominiert. Danke dafür, Entschuldigung weil es so lange gedauert hat und eins
vorweg: nominiert wird diesmal nicht. Ein Teil der Antwort auf das Warum findet
sich in meiner Replik auf die erste Frage. Die Fragen von anderen Bloggern
beantworte ich aber umso lieber, darum: Los geht’s!
Hast du
Lieblingsblogs, auf denen du dich immer wieder gerne herumtreibst?
Aber klar, wer hat die denn nicht? Ist ja ähnlich, wie man
den Twitterfeed von manchen Leuten intensiver verfolgt als andere oder sie nach
längerer Abwesenheit explizit nachliest. Problematisch: nicht jeder, der mit
klugen Gedanken auffällt, hat einen Blog. Also wären es sogar noch mehr, die
ich verfolgen würde, wenn sie sich jemals dazu entscheiden sollten, ihre
Gedankengänge aufzuschreiben.
Hast du was mit Games
am Hut?
Kurz gesagt: Nein, nichts.
Ich muss zugeben, dass ich Videospiele aller Art so
langweilig finde, dass ich mich nie dazu durchringen konnte, etwas länger als
maximal einen Nachmittag zu spielen. Ich hatte nie eine eigene Spielekonsole
und einmal im Jahr eine Runde Street Fighter oder Super Mario Kart haben bisher
immer gereicht (inzwischen dürfte es auch länger als ein Jahr her sein, dass
ich irgendein Videospiel auch nur angesehen habe). Einzig mit der Wii habe ich
mich wohl etwas länger aufgehalten, aber auch das ist inzwischen nicht mehr der
Rede wert. Dementsprechend ist dies ein Bereich der Popkultur, der sich mir
persönlich verschließt.
Fernsehen, ein langsam
veraltetes Modell oder bist du manchmal doch ganz froh, wenn die Flimmerkiste
nach Feierabend läuft?
Den Fernseher als Gerät braucht man ja auch, um DVDs zu
schauen und ohne das Programm der deutschsprachigen TV-Sender wäre ich
arbeitslos, also … Außerdem, was würde ich denn ohne das Spielfilmangebot der
Dritten und arte machen? Was dort manchmal ins Programm gehievt wird, ist echt
erstaunlich und gar nicht veraltet.
Kannst du dich mit
Digital Copys anfreunden, oder brauchst du weiterhin ein haptisches Medium?
Ich denke, ich gehöre zu denen, die ein haptisches Medium einer
„nur“ digital vorliegenden Kopie immer noch vorziehen. Erstens mag ich es, an
einer physischen Sammlung entlangzuschlendern (Ordner durchscrollen ist einfach
so … meh), zweitens habe ich so einen besseren Überblick und drittens ist es
einfach schön. Was ist denn wohl toller als ein vollgestopftes Regal, bei
dessen Betrachtung man viel über den dazugehörigen Menschen erfahren kann? Mit
Digital Copies ist das nicht zu erreichen, zumal ich auch so schon genug
digitalen Überschuss besitze.
Hast du einen “besonderen”
Sammelwahn?
Na ja, besonders ist der Bücher-Sammelwahn wohl nicht,
darunter „leiden“ ja noch viele andere Menschen. Ich kann nur schwerlich an
Buchhandlungen vorbei gehen (und bin enttäuscht, wenn es nur den üblichen
Bestseller-Mist „zu entdecken“ gibt) und meine diversen Amazon-Wunschlisten sind nach Genres, Sachgebieten etc. geordnet
und mit mancher Obskurität bzw. Seltenheit gefüllt, die irgendwann, vornehmlich
als Schnäppchen, ihren Weg in meine Regale finden wird. Dementsprechend ist der
Buch-Sammelwahn vielleicht nicht besonders, wohl aber ausufernd und mit noch
mehr Liebe betrieben als der Aufbau einer DVD-Bibliothek. Diese Sammlung atmet
sehr viel mehr, denn immer wieder stelle ich Filme auf die Probe und öfters
heißt es dann für ein Highlight meines 15-jährigen Ichs, dass es Platz für ein
Highlight meines 31-jährigen Ichs weichen muss.
Erinnerst du dich an
den ersten prägenden Moment mit Film und Kino?
Habe ich darüber nicht schon mehrfach geschrieben? Bestimmt.
Aber gute Geschichten kann man ja ruhig mehrfach erzählen – auch wenn sie nur
für einen persönlich gut sind.
Mein erster Film im Kino war Duck Tales – Der Film: Jäger der verlorenen Lampe im inzwischen
geschlossenen Cinemaxx in der Nikolaistraße
in Hannover (ich glaube, es war Kino 5, kann aber auch Nummer 4 oder 6 gewesen
sein) im Alter von sechs Jahren. Ich kannte die Institution Kino vorher gar
nicht, wohl aber die TV-Serie Duck Tales,
die ich dank VHS-Aufnahmen rauf und runter gesehen hatte. Und dann meine Helden
auf der großen Leinwand zu sehen (in meiner Erinnerung öffnet sich der Vorhang
und der Film startet sofort, ohne Vorfilm und Werbung, aber das ist bestimmt
eine rückblickende Illusion) war natürlich eine unglaubliche Erfahrung, die
sich regelrecht festgebrannt hat.
Andere prägende Momente wären Oz – Eine fantastische Welt in der Disneyfilmparade bei RTL, durch
den ich meine Angstlust entdeckte, Auf
der Suche nach dem goldenen Kind, bei dem ich mir einen Milchzahn aus dem Kiefer
gewackelt habe, Wer die Nachtigall stört,
der mich völlig unvorbereitet überrumpelt hat und Der Schatzplanet, den ich achtmal im Kino gesehen habe, weil er
2002/2003 zu genau der richtigen Zeit in mein Leben trat. Denn, und damit
erzähle ich bestimmt nichts Neues, erste prägende Momente in punkto Film reißen
nie ab.
Method Acting: Super
Sache oder doch zu viel des Guten?
Ich habe mich damit noch nicht ausführlich beschäftigt, aber
durch das, was ich bisher davon mitbekommen habe, finde ich es wohl eher etwas
… albern. Also zu viel des Guten.
Du darfst 5 Werke
vorstellen, die die Faszination deines Lieblingsmediums erklären sollen; was
wählst du?
Über diese Frage habe ich sehr, sehr lange nachgedacht und
werde es weiter tun, denn ich konnte es beim besten Willen nicht exakt
destillieren. Bei Filmen würde ich vielleicht Alien, Night on Earth, Die Schöne und das Biest (Cocteau- und
Disneyversion als Doppelspitze), Der
dunkle Kristall und Oslo, 31. August
wählen, aber könnte man einen Skeptiker damit überzeugen? Schwierig, schwierig.
Welchen Film hast du
in deinem Leben bisher am häufigsten gesehen und kannst vielleicht jede Zeile
mitsprechen?
Eine konkrete Zahl habe ich nur für den bereits erwähnten Der Schatzplanet: acht Kinobesuche.
Hinzu kommen diverse Male auf DVD, also stehen die Chancen gut, dass ich diesen
höchst unterschätzten Disneyfilm am häufigsten gesehen habe. Andere heiße
Anwärter wären Falsches Spiel mit Roger
Rabbit (den ich, soweit ich mich erinnere, einmal an einem einzigen Tag dreimal
gesehen habe) und Alien – Das unheimliche
Wesen aus einer fremden Welt (immer wieder phantastisch, spannend und jedes
Mal entdeckt man ein neues Detail).
Was sind die
peinlichsten “Guilty Pleasure” Filme in deiner Sammlung?
Da ich ja alle Filme in meiner Sammlung begründen kann, habe
ich also keine peinlichen Filme.
Na ja, vielleicht doch, ich gebe es zu. Hai-Alarm am Müggelsee ist womöglich in den Augen mancher etwas
fragwürdig, ich finde ihn aber sehr witzig. Das gleiche gilt für Leslie Nielsen ist sehr verdächtig, der
sicher nicht zu den besten Spoof-Movies gehört, aber bei mir allein wegen der
Sequenz mit dem kurzgeschlossenen Auto Lachkrämpfe auslösen kann. Dann gibt es
da noch durchgeknallten Edeltrash wie Tank
Girl und Sam Hell ist Der Jäger und
spezielle Genrefilme wie Invasion vom
Mars. Ob einem das alles aber wirklich peinlich sein muss, weiß ich gar
nicht, es ist immerhin nichts eines Kalibers von Pudelnackt in Oberbayern oder Wo
der Wildbach durchs Höschen rauscht dabei.
Wie stehst du zur
Technisierung der Kindheit, vor allem im Vergleich zu deiner eigenen?
Im Zoo ist mir unter den Besuchern mal ein vielleicht
achtjähriges Mädchen aufgefallen, dass anstatt Interesse an den Tieren zu
zeigen lieber auf seinem Smartphone herumdaddelte. Als es dann mit anderen
Kindern ans Balancieren auf Steinen ging, ist sie prompt heruntergefallen, weil
auf einem Bein stehen und das Gleichgewicht halten augenscheinlich eine zu
schwere Aufgabe war. Kann man daraus nun einen Kausalzusammenhang zwischen
Handy und diesem Ereignis ziehen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Fakt ist,
dass ich ganz froh bin, dass in meiner Kindheit das Internet und Mobiltelefone
noch nicht so eine große Rolle gespielt haben wie heute. Aber ist das gerecht?
Dafür habe ich Computerspiele gespielt und viel ferngesehen, was
vorangegangenen Generationen bestimmt mitunter auch hätte sauer aufstoßen
können. Technisierung ist das, was man daraus macht, wie damit umgegangen wird
und ob andere, elementare Dinge dabei auf der Strecke bleiben oder nicht. Ich
denke, es ist schwieriger geworden mit dem Überangebot, aber Menschen wachsen
ja auch mit ihren Aufgaben. Und irgendwer soll mir im Alter ja auch das
Holodeck einstellen können, wenn das wieder nicht rund läuft. Etwas weniger
wäre wohl manchmal gut (wenn ich höre, dass Jugendliche pro Tag hunderte
WhatsApp-Nachrichten bekommen und für mich dreißig an einem Tag schon
astronomisch viele sind …), aber ich vertraue darauf, dass die cleveren Mitglieder
einer jeden Generation schon Strategien entwickeln werden, damit umzugehen.