Dienstag, 26. Januar 2016

Liebster Blog Award von "TaranKino"




Auch TaranKino findet augenscheinlich auf meinen Blogs Beiträge, die ihn interessieren und hat mich für den Liebster Blog Award nominiert. Danke dafür, Entschuldigung weil es so lange gedauert hat und eins vorweg: nominiert wird diesmal nicht. Ein Teil der Antwort auf das Warum findet sich in meiner Replik auf die erste Frage. Die Fragen von anderen Bloggern beantworte ich aber umso lieber, darum: Los geht’s!


Hast du Lieblingsblogs, auf denen du dich immer wieder gerne herumtreibst?

Aber klar, wer hat die denn nicht? Ist ja ähnlich, wie man den Twitterfeed von manchen Leuten intensiver verfolgt als andere oder sie nach längerer Abwesenheit explizit nachliest. Problematisch: nicht jeder, der mit klugen Gedanken auffällt, hat einen Blog. Also wären es sogar noch mehr, die ich verfolgen würde, wenn sie sich jemals dazu entscheiden sollten, ihre Gedankengänge aufzuschreiben.


Hast du was mit Games am Hut?

Kurz gesagt: Nein, nichts.
Ich muss zugeben, dass ich Videospiele aller Art so langweilig finde, dass ich mich nie dazu durchringen konnte, etwas länger als maximal einen Nachmittag zu spielen. Ich hatte nie eine eigene Spielekonsole und einmal im Jahr eine Runde Street Fighter oder Super Mario Kart haben bisher immer gereicht (inzwischen dürfte es auch länger als ein Jahr her sein, dass ich irgendein Videospiel auch nur angesehen habe). Einzig mit der Wii habe ich mich wohl etwas länger aufgehalten, aber auch das ist inzwischen nicht mehr der Rede wert. Dementsprechend ist dies ein Bereich der Popkultur, der sich mir persönlich verschließt.


Fernsehen, ein langsam veraltetes Modell oder bist du manchmal doch ganz froh, wenn die Flimmerkiste nach Feierabend läuft?

Den Fernseher als Gerät braucht man ja auch, um DVDs zu schauen und ohne das Programm der deutschsprachigen TV-Sender wäre ich arbeitslos, also … Außerdem, was würde ich denn ohne das Spielfilmangebot der Dritten und arte machen? Was dort manchmal ins Programm gehievt wird, ist echt erstaunlich und gar nicht veraltet.


Kannst du dich mit Digital Copys anfreunden, oder brauchst du weiterhin ein haptisches Medium?

Ich denke, ich gehöre zu denen, die ein haptisches Medium einer „nur“ digital vorliegenden Kopie immer noch vorziehen. Erstens mag ich es, an einer physischen Sammlung entlangzuschlendern (Ordner durchscrollen ist einfach so … meh), zweitens habe ich so einen besseren Überblick und drittens ist es einfach schön. Was ist denn wohl toller als ein vollgestopftes Regal, bei dessen Betrachtung man viel über den dazugehörigen Menschen erfahren kann? Mit Digital Copies ist das nicht zu erreichen, zumal ich auch so schon genug digitalen Überschuss besitze.


Hast du einen “besonderen” Sammelwahn?

Na ja, besonders ist der Bücher-Sammelwahn wohl nicht, darunter „leiden“ ja noch viele andere Menschen. Ich kann nur schwerlich an Buchhandlungen vorbei gehen (und bin enttäuscht, wenn es nur den üblichen Bestseller-Mist „zu entdecken“ gibt) und meine diversen Amazon-Wunschlisten sind nach Genres, Sachgebieten etc. geordnet und mit mancher Obskurität bzw. Seltenheit gefüllt, die irgendwann, vornehmlich als Schnäppchen, ihren Weg in meine Regale finden wird. Dementsprechend ist der Buch-Sammelwahn vielleicht nicht besonders, wohl aber ausufernd und mit noch mehr Liebe betrieben als der Aufbau einer DVD-Bibliothek. Diese Sammlung atmet sehr viel mehr, denn immer wieder stelle ich Filme auf die Probe und öfters heißt es dann für ein Highlight meines 15-jährigen Ichs, dass es Platz für ein Highlight meines 31-jährigen Ichs weichen muss.


Erinnerst du dich an den ersten prägenden Moment mit Film und Kino?

Habe ich darüber nicht schon mehrfach geschrieben? Bestimmt. Aber gute Geschichten kann man ja ruhig mehrfach erzählen – auch wenn sie nur für einen persönlich gut sind.
Mein erster Film im Kino war Duck Tales – Der Film: Jäger der verlorenen Lampe im inzwischen geschlossenen Cinemaxx in der Nikolaistraße in Hannover (ich glaube, es war Kino 5, kann aber auch Nummer 4 oder 6 gewesen sein) im Alter von sechs Jahren. Ich kannte die Institution Kino vorher gar nicht, wohl aber die TV-Serie Duck Tales, die ich dank VHS-Aufnahmen rauf und runter gesehen hatte. Und dann meine Helden auf der großen Leinwand zu sehen (in meiner Erinnerung öffnet sich der Vorhang und der Film startet sofort, ohne Vorfilm und Werbung, aber das ist bestimmt eine rückblickende Illusion) war natürlich eine unglaubliche Erfahrung, die sich regelrecht festgebrannt hat.
Andere prägende Momente wären Oz – Eine fantastische Welt in der Disneyfilmparade bei RTL, durch den ich meine Angstlust entdeckte, Auf der Suche nach dem goldenen Kind, bei dem ich mir einen Milchzahn aus dem Kiefer gewackelt habe, Wer die Nachtigall stört, der mich völlig unvorbereitet überrumpelt hat und Der Schatzplanet, den ich achtmal im Kino gesehen habe, weil er 2002/2003 zu genau der richtigen Zeit in mein Leben trat. Denn, und damit erzähle ich bestimmt nichts Neues, erste prägende Momente in punkto Film reißen nie ab.


Method Acting: Super Sache oder doch zu viel des Guten?

Ich habe mich damit noch nicht ausführlich beschäftigt, aber durch das, was ich bisher davon mitbekommen habe, finde ich es wohl eher etwas … albern. Also zu viel des Guten.


Du darfst 5 Werke vorstellen, die die Faszination deines Lieblingsmediums erklären sollen; was wählst du?

Über diese Frage habe ich sehr, sehr lange nachgedacht und werde es weiter tun, denn ich konnte es beim besten Willen nicht exakt destillieren. Bei Filmen würde ich vielleicht Alien, Night on Earth, Die Schöne und das Biest (Cocteau- und Disneyversion als Doppelspitze), Der dunkle Kristall und Oslo, 31. August wählen, aber könnte man einen Skeptiker damit überzeugen? Schwierig, schwierig.


Welchen Film hast du in deinem Leben bisher am häufigsten gesehen und kannst vielleicht jede Zeile mitsprechen?

Eine konkrete Zahl habe ich nur für den bereits erwähnten Der Schatzplanet: acht Kinobesuche. Hinzu kommen diverse Male auf DVD, also stehen die Chancen gut, dass ich diesen höchst unterschätzten Disneyfilm am häufigsten gesehen habe. Andere heiße Anwärter wären Falsches Spiel mit Roger Rabbit (den ich, soweit ich mich erinnere, einmal an einem einzigen Tag dreimal gesehen habe) und Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (immer wieder phantastisch, spannend und jedes Mal entdeckt man ein neues Detail).


Was sind die peinlichsten “Guilty Pleasure” Filme in deiner Sammlung?

Da ich ja alle Filme in meiner Sammlung begründen kann, habe ich also keine peinlichen Filme.
Na ja, vielleicht doch, ich gebe es zu. Hai-Alarm am Müggelsee ist womöglich in den Augen mancher etwas fragwürdig, ich finde ihn aber sehr witzig. Das gleiche gilt für Leslie Nielsen ist sehr verdächtig, der sicher nicht zu den besten Spoof-Movies gehört, aber bei mir allein wegen der Sequenz mit dem kurzgeschlossenen Auto Lachkrämpfe auslösen kann. Dann gibt es da noch durchgeknallten Edeltrash wie Tank Girl und Sam Hell ist Der Jäger und spezielle Genrefilme wie Invasion vom Mars. Ob einem das alles aber wirklich peinlich sein muss, weiß ich gar nicht, es ist immerhin nichts eines Kalibers von Pudelnackt in Oberbayern oder Wo der Wildbach durchs Höschen rauscht dabei.


Wie stehst du zur Technisierung der Kindheit, vor allem im Vergleich zu deiner eigenen?

Im Zoo ist mir unter den Besuchern mal ein vielleicht achtjähriges Mädchen aufgefallen, dass anstatt Interesse an den Tieren zu zeigen lieber auf seinem Smartphone herumdaddelte. Als es dann mit anderen Kindern ans Balancieren auf Steinen ging, ist sie prompt heruntergefallen, weil auf einem Bein stehen und das Gleichgewicht halten augenscheinlich eine zu schwere Aufgabe war. Kann man daraus nun einen Kausalzusammenhang zwischen Handy und diesem Ereignis ziehen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Fakt ist, dass ich ganz froh bin, dass in meiner Kindheit das Internet und Mobiltelefone noch nicht so eine große Rolle gespielt haben wie heute. Aber ist das gerecht? Dafür habe ich Computerspiele gespielt und viel ferngesehen, was vorangegangenen Generationen bestimmt mitunter auch hätte sauer aufstoßen können. Technisierung ist das, was man daraus macht, wie damit umgegangen wird und ob andere, elementare Dinge dabei auf der Strecke bleiben oder nicht. Ich denke, es ist schwieriger geworden mit dem Überangebot, aber Menschen wachsen ja auch mit ihren Aufgaben. Und irgendwer soll mir im Alter ja auch das Holodeck einstellen können, wenn das wieder nicht rund läuft. Etwas weniger wäre wohl manchmal gut (wenn ich höre, dass Jugendliche pro Tag hunderte WhatsApp-Nachrichten bekommen und für mich dreißig an einem Tag schon astronomisch viele sind …), aber ich vertraue darauf, dass die cleveren Mitglieder einer jeden Generation schon Strategien entwickeln werden, damit umzugehen.

1 Kommentar:

  1. Tank Girl ist wohl auch so ein Guilty Pleasures von mir... :)

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