Tag 15 – Welcher Film hat dich überzeugt, obwohl er aus
einem von dir eher nicht bevorzugten Genre stammt?
Die Frage kann ich leicht beantworten, denn mein erstes
Erlebnis in diese Richtung erinnere ich noch gut. Zunächst mal: ich sortiere
keinen Film von vornherein aus, nur weil er nicht zu einem meiner favorisierten
Genres gehört. Wenn es aber eine Gattung gibt, zu der ich ziemlich wenig
Affinität habe, dann ist es der Western. Lange Zeit dachte ich, alle Western
wären wie die Karl-May-Filme, die mein Vater und einer meiner Onkel so gern
ansahen und da ist der Funke nie übergesprungen. Also mied ich lange Zeit alle
Western, bis ich über Harry Tracy – Der letzte Desperado
stolperte.
Über den Film selbst kann ich momentan wenig sagen, ich habe
ihn seit damals nicht mehr gesehen. Vor kurzem lief er wieder mal im
Spätprogramm und ich habe ihn aufgenommen, aber bisher noch nicht erneut
gesichtet. Ich weiß aber noch, dass ich von Bruce Derns Darbietung als
Titelantiheld beeindruckt war und zum ersten Mal einen Western jenseits der
Winnetou-Romantik zu sehen bekam, was mich fesselte und erfreute. Einzelne
Bildfragmente habe ich über all die Jahre nicht vergessen und ich bin gespannt,
ob der Film meinem heutigen Ich auch standhält. Aber dass ich ihn nach all den
Jahren immer noch als eine durchaus definierende Filmerfahrung wahrnehme,
spricht wohl nur für Harry Tracy.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich seit dem immer noch
nicht viel mehr Western gesehen habe. Tombstone
erinnere ich als etwa schleppend und Die
glorreichen Sieben ist kein Vergleich zu Kurosawas Vorbild, Die sieben Samurai. Und über ein
Genremischmasch wie Cowboys Vs. Aliens
schweige ich mich mal aus. Es warten noch diverse Western, von mir entdeckt zu
werden und ich hoffe einfach, dass sie allesamt näher an Harry Tracy denn an Karl May stehen. Denn bisher, das muss ich
zugeben, ist das Genre trotz positiverer Erfahrungen immer noch ziemlich
niedrig auf meiner Präferenzliste angesiedelt.
Zinnemans "High Noon", John Fords "Der Mann, der Liberty Valance erschoss", die Clint Eastwood "Für eine Handvoll Dollar"-Reihe. Von den moderneren mochte ich immer "Schneller als der Tod" (mit DiCaprio, Hackman und Sharon Stone). Gibt schon ein paar richtig gute Western.
AntwortenLöschenDas bezweifle ich auch nicht. Und ich werde bestimmt noch einige von deiner Liste ansehen. Womöglich rückt der Western dann ja sogar auf meiner Präferenzliste nach oben. :-)
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