Tag 24 – Welcher ist der traurigste Film, den du je gesehen
hast?
Bis vor kurzem hätte ich wohl Das süße Jenseits genannt, aber da ich den seit vielen Jahren nicht
mehr gesehen habe, will ich mich nicht ganz auf meine Eindrücke verlassen,
darum gehe ich an dieser Stelle mit dem letzten Film ins Rennen, der mich wie
ein Häufchen Elend zurückgelassen hat: The Broken Circle.
Man könnte natürlich einwenden, dass The Broken Circle nun ja auch ziemlich offensichtlich als tear jerker konzipiert ist, ich meine –
gute Güte, was passiert nicht alles Mögliche Trauriges in diesem Film. Ein Kind
stirbt. Eine Beziehung zerbricht. Gute Intentionen verwandeln sich in ihr
Gegenteil. Fast wirkt es, als hätte man mit einer Abstreichliste das Drehbuch
durchgesehen, damit auch ja alles dabei ist, was den Taschentuchkonsum nach
oben treibt. Das perfide an der Sache ist: es klappt. The Broken Circle profitiert so ungemein von seinen Darstellern,
dass man ihm alles abnimmt. Und weil die Figuren so sympathisch sind, ist man
auch sehr nah dran an ihren Schicksalen. Manipulativ hat sich das Ganze,
zumindest für mich, nicht angefühlt. Okay, vielleicht geht das Finale etwas zu
weit in seinem Drang, noch mehr Tod ins Geschehen zu nehmen, aber das ist nicht
weiter schlimm. The Broken Circle ist
der traurigste fiktive Film, den ich bisher gesehen habe. Warum fiktiv? Weil
dokumentarische Stoffe ja oftmals genauso oder noch trauriger daherkommen
können. Kriegsschicksale, Familiengeschichten, furchtbare Skandale – die Welt
ist kein allzu fröhlicher Ort, könnte man meinen, und Traurigkeit ist da schon
fast ein zu zahmes Wort. Aber weil das Feld so weit ist, lasse ich sie mal
außen vor, was meine Wertschätzung für eine gute Dokumentation, die Elemente
eines tear jerker beinhaltet,
natürlich nicht schmälert.
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