Tag 20 – Welcher Film hat dich am meisten enttäuscht?
Als Teenie war ich maßlos von Taxi Driver enttäuscht, aber den sollte ich erst noch einmal sehen,
bevor ich näheres dazu sage. Schließlich ist auch Rosemaries Baby in meiner Achtung im Vergleich zu meinem 16jährigen
Ich sprunghaft nach oben geschossen, nachdem ich ihn erneut angesehen habe.
Eine der ersten Kinoenttäuschungen, an die ich mich in
dieser Form erinnere, war Men In Black,
den ich bis heute nicht so klasse finde wie offensichtlich alle anderen. Ich
hatte auch große Hoffnungen bei Die
Herrschaft des Feuers und 300
(siehe Tag 3), die enttäuscht wurden, bei letzterem sogar über jedes Maß
hinweg.
Aber was nützt es, in den Enttäuschungen der Vergangenheit
zu wühlen, wenn die neuste Enttäuschung doch so nahe liegt? Und darum hier
meine neuste und bitterste: Star Trek – Into Darkness. Ich hatte
solche Hoffnungen in den Film gesetzt, ich habe mich diebisch auf den
Kinobesuch gefreut und was bekam ich dann geboten: eine dreiste, zynische
Klau-Orgie bei Star Trek II – Der Zorn
des Khan mit einem überraschend schlechten Benedict Cumberbatch und einer
generellen Missachtung des Star Trek-Erbes
Gene Roddenberrys. Into Darkness war
nicht lustig oder spannend, vielmehr hat er mir ein depressives Gefühl beschert,
ein Gefühl, dass Regisseur J.J. Abrams einfach nichts verstanden hat. Ich will
nicht sehen, wie Menschen bei voller Warp-Geschwindigkeit ins All hinaus
gesaugt werden und sterben, nur weil Abrams meint, das wäre eine „coole
Actionsequenz“. Ich will nicht eine fade Neuauflage des mit besten Star Trek-Films sehen, die dann auch
noch ausnehmend blöd und feige daherkommt. Und vor allem will ich kein monströs
mieses 3-D sehen. Die Last-Minute-Konvertierung war eine zusätzliche
Beleidigung. Handwerklich gibt es wenig an dem Film auszusetzen, aber ich
fühlte mich nach dem Verlassen des Kinos schlecht – etwas, dass ein Star Trek-Film eigentlich nicht
erreichen sollte.
Kurz nach Into
Darkness habe ich die anderen Star
Trek-Filme noch einmal gesehen. Es war wie eine Katharsis, ein dringend
benötigtes Gefühl der Rückversicherung, dass es auch noch gute und sehenswerte
Filme im Franchise gibt. Natürlich gab es 2013 noch diverse Filme, die
„objektiv“ schlechter waren als Into
Darkness, aber mein Trekker-Herz hat zu sehr geblutet, um diese
Enttäuschung einfach so hinzunehmen.
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