Tag 28 – Welchen Film sollte man unbedingt im Kino gesehen
haben?
Ich gebe der inneren Nerd-Stimme nach, die mir die Antwort
schon die ganze Zeit einflüstert und sage Das Imperium schlägt zurück.
Warum? Erstens, weil es der beste Star Wars-Film von allen ist, so viel ist schon mal klar. Zweitens:
Der Film wirkt einfach grandios auf der großen Leinwand. Ich hab ihn anno 1997
bei den Wiederaufführungen gesehen und hatte vor allem bei der
Eröffnungsschlacht auf Hoth den besten 3-D-Effekt, den ich je erlebt habe – in
Zeiten, in denen es noch gar kein 3-D-Kino (wieder) gab. Wenn der AT-AT, der
zuvor mit dem Stahlseil zu Fall gebracht wurde, in die Luft gejagt wird und all
die Trümmerteile in alle Richtungen in den Schnee prasseln, dann duckt man sich
instinktiv weg, um nicht getroffen zu werden. Der Trick ist so gut,
wahrscheinlich auch, weil er handgemacht ist, dass eine nachträgliche
Konvertierung auf 3-D gar nichts bringen
würde (dass dieser Trend ohnehin reichlich sinnlos ist, darüber müssen wir wohl
kaum streiten). Ohnehin ist die ganze Sequenz im Kino ein tolles Erlebnis,
ebenso wie die Szenen auf Dagobah, die durch die Größe des Bildes noch einmal
eine ganz neue Tiefenwirkung erhalten.
Das Imperium schlägt
zurück ist ein grandioses Beispiel dafür, dass der Computer eben nicht
alles besser und toller machen kann. Die Effekte sind hier schon so
hervorragend, dass es keinem kosmetischen Lifting bedarf. Der Modellbau ist
detailliert, die Matte Paintings grandios und den Muppet-Yoda kann man sehr
viel ernster nehmen als den Yoda aus dem Rechner – einfach weil er da ist und
Mark Hamill auch nicht in einer Sekunde Zweifel aufkommen lässt, dass er mit
einem Lebewesen und nicht etwa einer Puppe spricht.
Ansonsten fallen mir erstaunlich wenige Filme ein, die durch
die Abspielstätte Kino einen wirklichen Vorteil gebracht haben, der im Heimkino
nicht reproduzierbar wäre. Happy Feet
profitiert im Kino von seinen sorgsamen Kameraeinstellungen, die bei mir zum
ersten Mal ein Achterbahngefühl aufkommen ließen (als Mumble und Co. den
Gletscher hinunterrutschen) und Ziemlich
beste Freunde hat sehr von dem ungemein gut aufgelegten Publikum
profitiert. Ich liebe die Institution Kino und wenn ich könnte, würde ich noch
sehr viel häufiger dort zu Gast sein (mein Rekord liegt bei 53 Kinobesuchen
innerhalb eines Jahres, worüber andere Kritiker wahrscheinlich nur müde lächeln
können), aber, wenn man ganz ehrlich ist, die meisten Filme funktionieren auch
auf dem heimischen Fernseher. Okay, vielleicht nicht gerade Avatar – Aufbruch nach Pandora in 3-D
(eins der wenigen guten Beispiele für den Einsatz der Technik), aber daheim
spart man sich natürlich unbequeme Sitze, Geruchsbelästigung und ständig
quatschende oder gar rauchende Personen im Auditorium. Vielleicht ist mir Mission to Mars deshalb in so schlechter
Erinnerung…
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